The Handholding Story –
warum bewusste Menschen lieber Händchen halten
Ein Artikel aus dem Bereich Impffrei:Science – wissenschaftliche Betrachtungen
«Lieber Händchen halten, statt Abstand halten» ist eines der Mottos bei Impffrei:Love und zu unserer grossen Freude der mit Abstand meist zitierteste Slogan.
Händchenhalten ist ein Ausdruck von Nähe, Vertrauen, Geborgenheit, Zuneigung und obendrein sehr gesund – was nicht nur dem gesunden Menschenverstand entspricht, sondern sich auch gut begründen lässt.
Nachfolgend haben wir für euch einige wissenschaftliche Hintergründe zum Thema Nähe und Verbindung sowie explizit „Händchenhalten“ aufgearbeitet, denn hierzu gibt es eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Studien mit spannenden Erkenntnissen, die unser Motto bestätigen.
“Händchenhalten ist ein Ausdruck von Nähe, Vertrauen, Geborgenheit, Zuneigung […]”
Es ist schon lange bekannt, dass soziale Isolation ein bedeutsames Gesundheitsrisiko darstellt (House, Landis, & Umberson, 1988). Subjektiv wahrgenommene Isolation (Einsamkeit) führte laut einer Studie von Cole et al (2007) zu einer deutlich erhöhten Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe (Leukozyten) bei gleichzeitig reduzierter Ausschüttung anti-entzündlicher Hormone (s.g. Glukokortikoide wie z.B. Cholesterin) im Körper. Laut der «Opioid Theorie der sozialen Bindung» (Nelson & Panksepp, 1998) führt soziale Isolation zu einer reduzierten Ausschüttung körpereigener «Glücks-Botenstoffe» (Opioide wie z.B. Endorphine) im Gehirn. Soziale Stimulation hingegen führt zu einer erhöhten Freisetzung von Endorphinen, was mit einem Zustand der Euphorie und Reduzierung des durch soziale Isolation verursachten Schmerzes einhergeht – man könnte sagen – diesen «heilt».
“Soziale Stimulation […] führt zu […] einem Zustand der Euphorie und Reduzierung des durch soziale Isolation verursachten Schmerzes”
Soziale Kontakte fördern bekanntermassen die Gesundheit und das Wohlbefinden, was vermutlich auf die soziale Regulierung der emotionalen Reaktionen auf verschiedene Stressfaktoren im Leben zurückzuführen ist. Experimentelle Studien legen nahe, dass die Ausschüttung von Endorphinen eine wichtige Rolle in Bezug auf soziale Nähe und Verbindung spielen. Inagaki et al. konnten in einer Studie aus dem Jahr 2016 nachweisen, dass die pharmakologische Blockierung des Opioid-Systems im Gehirn mit einem reduzierten Gefühl von sozialer Verbundenheit zu nahestehenden Menschen einherging. Ein wichtiger Vermittler von sozialer Zugehörigkeit und Vertrauen ist beispielsweise der auch als «Kuschelhormon» bekannte Botenstoff Oxytozin, welcher bei Körperkontakt ausgeschüttet wird und eine Schlüsselrolle der sozialen Bindung bei Menschen und Säugetieren einnimmt (Kosfeld, Heinrichs, Fischbacher & Fehr, 2005). Für die Bedeutsamkeit von Nähe, Verbindung und Kontakt lassen sich also handfeste Belege anführen, wobei sogar dem Händchenhalten explizit der Gesundheit dienliche Effekte zugewiesen werden können.
“Dem Händchenhalten [können] explizit der Gesundheit dienliche Effekte zugewiesen werden […]”
Eine 2006 veröffentlichte experimentelle Studie mit dem Titel «Eine helfende Hand anbieten: Soziale Regulierung der neuronalen Reaktion auf Bedrohung» untersuchte die Bedeutsamkeit des «Händchenhaltens» im Anbetracht bedrohlicher Situationen (Coan, Schaefer & Davidson, 2006). In dem Experiment wurden (a) die bedrohungsbezogene Aktivierung im Gehirn mittels eines bildgebenden Verfahrens, (b) das subjektiv wahrgenommene Unwohlsein sowie körperliche Erregung als auch (c) die wahrgenommene Beziehungsqualität der Probanden erfasst und untersucht.
Händchenhalten wurde als unterstützendes soziales Verhalten ausgewählt, weil es (a) eine übliche nonverbale Form des Ausdrucks von sozialer Unterstützung und Zuneigung ist, (b) bei nichtmenschlichen Primaten während Phasen der dyadischen (in der Soziologie und Psychologie eine intensive Zweierbeziehung) Versöhnung und Beruhigung beobachtet wurde und (c) nachweislich die autonome (unbewusst und nicht kontrollierbare) Erregung als auch Berichte über Angst unter stressigen Bedingungen reduzierte.
In dem Experiment wurden 16 verheiratete Frauen der Bedrohung durch einen (leichten) Elektroschock ausgesetzt, während sie entweder die Hand ihres Ehemannes, die Hand eines anonymen männlichen Experimentators (Fremder) oder gar keine Hand hielten. Während des Experimentes wurde ihre Gehirnaktivität indirekt mittels eines bildgebenden Verfahrens, der s.g. funktionellen Magnetresonanztomogaphie (fMRI) erfasst. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, welches die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff in den verschiedenen Gehirnbereichen abbildet, woraus Rückschlüsse auf die Aktivität in dem jeweiligen Areal abgeleitet werden können. Streng genommen handelt es sich hierbei um ein korrelatives Mass, welches nicht direkt (kausal) die Gehirnaktivität misst, wie das im Elektroenzephalogramm (EEG) möglich ist. Dafür lässt sich mit diesem Verfahren der genaue Ort der Aktivität sehr präzise feststellen und abbilden.
Die Ergebnisse zeigten eine durchgängige Reduzierung der Aktivierung in den neuronalen Systemen, welche die emotionalen und verhaltensbezogenen Reaktionen auf die Bedrohung unterstützen, sofern die Ehefrauen die Hand ihres Ehemannes hielten.
“Händchenhalten [ist] eine übliche nonverbale Form des Ausdrucks von sozialer Unterstützung und Zuneigung […]”
Beziehungsqualität und neuronale Reaktion auf Bedrohung
Am auffälligsten war, dass die Auswirkungen des Händchenhaltens des Ehepartners auf die neuronalen Bedrohungsreaktionen in Abhängigkeit der Beziehungsqualität variierten, wobei eine höhere Beziehungsqualität eine geringere bedrohungsbezogene neuronale Aktivierung während des Händchenhaltens des Ehepartners – nicht jedoch des Fremden – voraussagte. Auf die gemessene körperliche Erregung konnte für die Beziehungsqualität kein signifikanter Einfluss beobachtet werden.
Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass Menschen, welche sich in einer qualitativ besseren Beziehung befinden, von größeren regulatorischen Auswirkungen auf jene neuronalen Systeme profitieren, welche die Stressreaktion des Gehirns einschliesslich der emotionalen Komponente der Schmerzverarbeitung unterstützen.
“Händchenhalten schwächt neuronale Bedrohungsreaktionen ab [und] reduziert subjektives Unbehagen […]”
Händchenhalten schwächt neuronale Bedrohungsreaktionen ab
Das kennzeichnende Muster der neuronalen Aktivierung, welches für einen Zustand der Bedrohung kennzeichnend ist, war während dem Händchenhalten des Ehemannes im Vergleich zum vollständigen Fehlen des händchenhaltenden Beistandes in Gehirnregionen welche für die Regulation von Emotionen als auch emotionsbezogener selbstregulierender Funktionen bedeutsam sind, signifikant verringert. Auch das Händchenhalten des Fremden konnte die neuronale Aktivierung signifikant verringern, obgleich die Auswirkungen in vergleichbaren Gehirnregionen weniger stark waren.
Händchenhalten reduziert subjektives Unbehagen und körperliche Erregung
Sowohl der Ehemann als auch der Fremde konnten durch Händchenhalten im Vergleich zur Versuchsbedingung ohne haltende Hand die körperliche Erregung deutlich verringern (siehe Abb. 1), wobei im Falle des Fremden die Ergebnisse hier nur statistisch signifikant und inhaltlich (Effektgrösse) weniger bedeutsam waren.
Das subjektiv wahrgenommene Unbehagen der Ehefrauen konnte nur durch den händchenhaltenden Ehepartner, nicht jedoch durch den Fremden signifikant verringert werden (siehe Abb. 1) – was besonders auffallend und interessant erscheint.
Abb. 1: Gemessene körperliche Erregung und wahrgenommenes Unbehagen der Ehefrauen mit Händchen-halten (Ehemann & Fremder) sowie ohne Händchenhalten (Keine Hand).
Es ist bekannt, dass hochqualitative Bindungsbeziehungen unter anderem die Auswirkungen von Stress, Verletzungen und Infektionen (Robles & Kiecolt-Glaser, 2003) entschärfen können.
“[…] hochqualitative Bindungsbeziehungen [können] […] die Auswirkungen von Stress, Verletzungen und Infektionen entschärfen […]”
Wir bei Impffrei:Love betrachten Körperkontakt als ein unerlässliches menschliches Grundrecht und Grundbedürfnis der Prävention, Aufrechterhaltung und Förderung körperlicher, geistiger und seelischer Gesundheit. Impffrei:Love setzt sich bewusst für eine aktive Körperkultur ein. Körperkontakt kann sowohl in einem intimen oder erotischen, aber auch freundschaftlichen oder kameradschaftlichen Kontext stattfinden. Ungezwungener, nicht sexueller und spielerischer Körperkontakt zwischen Frauen erscheint häufig selbstverständlicher als auch gesellschaftlich akzeptierter und stellt einen wichtigen Ausgleich dar, gerade in Zeiten ohne aktive intime Liebesbeziehung. Für weiterführende Informationen zum Thema empfehlen wir das Buch «Weiblichkeit leben – Die Hinwendung zum Femininen» als auch den Podcast von Leila Bust.
“Wir bei Impffrei:Love betrachten Körperkontakt als ein unerlässliches menschliches Grundrecht und Grundbedürfnis der Prävention, Aufrechterhaltung und Förderung körperlicher, geistiger und seelischer Gesundheit.”
Körperkontakt unter Männern ist nicht weniger wichtig und findet klassischerweise beim Sport und insbesondere Kampfsport (für Jungs beim spielerischen Raufen) oder echten Kämpfen statt. Auch wenn das für Frauen paradox klingen mag, kommen sich Männer auf diese Weise näher und fördern so die Verbindung als auch das Vertrauen untereinander und stärken ihre geschlechtsbezogene Identität – welche Ausdruck starker und souveräner Familien sowie einer resilienten Gesellschaft ist. Wir beobachten und bedauern einen spürbaren Rückgang sowohl für den tatsächlichen Körperkontakt unter Männern als auch dessen gesellschaftliche Akzeptanz, geschweige denn Förderung und möchten alle Männer explizit zu einer «aktiven Körperkultur» ermuntern und ermutigen. Für weiterführende Informationen zu diesem Thema empfehlen wir die Bücher «Männlichkeit leben: Die Stärkung des Maskulinen» und «Bevaterung: Warum Kinder den Vater brauchen» als auch den Podcast von Bjørn Thorsten Leimbach.
Bewusste Menschen streben nach ständiger persönlicher und kollektiver Weiterentwicklung. In diesem Sinne freuen wir uns und sind stolz darauf, hierzu einen Beitrag leisten zu dürfen.
Wenn das Leben beschwerlich erscheint und Sorgen bereitet, erinnert euch eine haltende Hand zu suchen oder bietet eure eigene Hand zur Unterstützung an. Händchenhalten heilt!
“Wenn das Leben beschwerlich erscheint und Sorgen bereitet, erinnert euch eine haltende Hand zu suchen oder bietet eure eigene Hand als Unterstützung an. Händchenhalten heilt!”
Autor: Der Löwe, Co-Founder von Impffrei:Love
Herzlichen Dank für diesen spannenden Artikel und fürs Zusammentragen der wissenschaftlichen Studien dazu! Euer Text hat mich gerade sehr inspiriert. Mein Kommentar ist allerdings ziiieeemlich lang geworden… 🙂
Es gibt ja die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wohltuenden Körperkontakt zu erleben. Euer Text hat mich an eine Erfahrung erinnert, die ich etwa vor zehn Jahren gemacht hatte. Ein guter Freund von mir schenkte mir damals meine erste Craniosacral-Behandlung bei ihm zuhause im Garten.
In jenem Moment beschäftigte mich gerade ein damals aktuelles körperliches und auch seelisches Thema. Innerlich war viel Widerstand da und es nervte mich, dass diese Geschichte genau zu Beginn der Behandlung auftauchte.
Und dann spürte ich da die ruhigen Hände dieses Mannes… Er war einfach ganz präsent. Manchmal änderte er wieder den Ort der Berührung. Nach und nach entspannte sich alles immer mehr in mir. Ich hörte auf, mich gegen die ungeliebten Symptome zu wehren. Dann waren sie halt da… Zum Schluss der Behandlung fragte ich mich, was ich am Anfang nur gehabt hatte.
Ich fühlte mich heil und ganz, geliebt und frei.
Diese für mich wundervolle Erfahrung bewegte mich damals dazu, die Craniosacral-Therapie selbst zu erlernen.
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Was, wenn KÖRPERKONTAKT gerade NICHT VERFFÜGBAR ist?
Nun haben wir ja nicht immer die Möglichkeit, jemanden bei der Hand zu nehmen. 🙂
Ich begleite im Moment zwei Frauen, die sich seit mehreren Jahren aufgrund von sozialen und anderen Ängsten nicht aus dem Haus trauen. Sie haben also auch nie Körperkontakt und trotzdem erleben sie inzwischen schon viel mehr von diesen wohltuenden Empfindungen, die ihr oben beschreibt.
In der Craniosacral-Therapie gibt es zum Beispiel Selbstbehandlungs-Übungen, wo wir uns selbst eine Hand auflegen und diese Berührung einmal ganz bewusst wahrnehmen. Das kann erstaunlich wohltuend sein.
Ich habe mir früher, als ich mich manchmal schmerzlich nach liebevollem Körperkontakt gesehnt hatte, einfach VORGESTELLT, dass mich jemand liebevoll im Arm hält. Inzwischen kann ich das so gut, sodass ich mich innerhalb kurzer Zeit tief genährt und geliebt fühle. 🙂
Und das schliesst ja keineswegs aus, dass wir uns stimmigen Körperkontakt mit anderen Menschen gönnen. Ich finde, sobald wir erleben, dass diese wohltuenden Gefühle auch verfügbar sind ohne Kontakt mit anderen Menschen, dann können wir liebevolle gegenseitige Berührungen mit einem Gegenüber noch viel tiefer geniessen.
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Ein anderer UMGANG mit EINSAMKEITS-GEFÜHLEN:
Ich habe mich für längere Zeit mit den Erkenntnissen des Neuro-Feedbacktherapeuten Les Fehmi beschäftigt. Er zeigt in seinen Studien, was passiert, wenn wir ein Gefühl (z. B. das Gefühl von Einsamkeit) nicht bekämpfen oder zu verdrängen versuchen, sondern sozusagen damit «verschmelzen».
Wenn wir das Gefühl ganz bewusst zulassen und wie ein Forscher erkunden, wie genau sich dieses Gefühl anfühlt, nimmt die Synchronizität im Gehirn zu und die Gehirnwellen werden langsamer. Dadurch wirkt diese Emotion viel weniger schmerzhaft für uns.
Les Fehmi hat einfache meditative Übungen entwickelt, die uns dabei helfen können, eine Emotion ganz zuzulassen, anstatt sie zu verdrängen. Er nennt dies «Open Focus»-Aufmerksamkeitstraining.
Jedenfalls erlebe ich bei mir selbst und auch bei den Menschen, die ich begleite, genau das, was Les Fehmi herausgefunden hat.
Früher erlebte ich immer wieder intensive Gefühle von Traurigkeit, Einsamkeit, Verlassenheitsgefühl oder Minderwertigkeitsgefühle. Ich nahm mir immer wieder Zeit dafür, mich hinzulegen und diese Gefühle wirklich ganz hier sein zu lassen. Bis am Schluss landete ich jedes Mal in einem tiefen wohltuenden Frieden.
Heute kommen diese Gefühle nur noch ganz kurz bei mir vorbei. Sie wirken auf mich nur wie eine zarte Empfindung, die mich nicht einschränkt im Leben.
Dadurch wird dann natürlich viel mehr Raum frei für andere Empfindungen wie Liebe, Geborgenheit, Lebensfreude und Verbundenheit mit dem Leben. All die Energie, die im Widerstand gegen die ungeliebten Gefühle gebunkert war, wird frei und steht uns zur Verfügung fürs Kreieren von wundervollen Projekten und auch für schöne und liebevolle Beziehungen.
Und so können wir dieses «Händchenhalte-Gefühl» immer und überall erleben, egal, ob gerade eine Hand da ist oder nicht; – wobei das Händchenhalten natürlich auf alle Fälle immer noch ganz besonders schön ist! 🙂
Liebe Anja,
schön dass ich der Artikel inspiriert hat vielen Dank für dein Feedback und dass du deine Erfahrungen hier teilst. Sicher sehr hilfreich für den einen oder anderen. Selbstverständlich gibt es unzählige Formen der Berührung und das ist auch therapeutisch sehr interessant. Super dass du so aktiv bist und dich selber weiterbildest in diesem Bereich und auch anderen Menschen helfen kannst. Das ist der Spirit den wir brauchen. Neurofeedback ist tatsächlich sehr interessant, ein Bekannter hat in dem Bereich geforscht… Lustigerweise wird auch unter “Wissenschaftlern”Neurofeedback” oft als “Schwurbelei” (Esoterik) abgetan. Obgleich die Veränderung der Zusammensetzung der Gehirnwellen beobachtet wird, gibt es keinen erklärbaren Mechanismus (wie bei so vielem) für die Auswirkungen. Das reicht dann für Schwurbelei… naja gut so ist das halt in der unbewussten Welt.
Weiter so!!
Viele Grüsse Impffrei:Löwe
Lieber Löwe
Erst jetzt sehe ich deine Antwort. Herzlichen Dank dir dafür! 😊
Ah spannend, dass du jemanden kennst, der im Bereich Neurofeedback geforscht hat! Und ja, ich habe auch schon davon gehört, dass man das unter Wissenschaftlern nicht so ernst nimmt. Aber heutzutage weiss man ja sowieso nicht mehr so genau, was Wissenschaft ist und was nicht. 😉
Das sehe ich aber auch als Chance dafür, dass wir unserem inneren Empfinden wieder viel tiefer vertrauen lernen können. Jemand, der sich im neurowissenschaftlichen Bereich recht gut auskennt, hat mir gerade vor kurzem erzählt, dass man heute weiss, dass das Wissen, welches wir über das Denken haben können, nur ein sehr kleiner Teil ist von dem Wissen, das uns über die Intuition zugänglich ist.
Das empfinde ich auch so. Immer wieder staune ich, was für Weisheiten aufsteigen nach einer Meditation, in der die Gedanken ganz zur Ruhe gekommen sind. Ich glaube, was wir so im Stillen mit uns herumtragen, ist Tausend Mal besser als Google. 😊
Jedenfalls herzliche Grüsse an euch Krafttiere und danke, dass ihr so mutig diese Plattform kreiert habt!
Anja
Liebe Anja,
dem kann ich nur zustimmmen. Wenn unsere gesamten Kapazitäten im Bereich der bewussten Abwägungen liegen würden, wären wir vollkommen überlastet. Das wäre und ist absolut ineffizient und würde nicht funktionieren. Man kann das an sehr einfachen Beispielen festmachen wie z.B. kleine Alltagsentscheidungen ob ich z.B. einer Gruppe von Menschen ausweiche oder sogar die Strassenseite wechsel? Ob ich mich hingezogen fühle? Der erste Eindruck, ob ich mich bei jemandem wohl fühle oder nicht. Das alles läuft automatisiert und extrem schnell ab. Für Entscheidungen greifen wir zumeist auf “Heuristiken” – also gedankliche Abkürzungen zurück. Das macht Sinn – kann aber auch zu unserem Nachteil sein. Manchmal ist es gut etwas bewusst und in Ruhe zu überdenken.
Zur Wissenschaft lässt sich vielleicht fernab der dogmatischen Fehlleitungen, denen wir in diesem Bereich wohl offensichtlich ausgesetzt sind festhalten, dass Wissenschaft das ist was Wissen SCHAFFT und der Wissenschaftler der ist, der Wissen ERSCHAFFT – würde ich mal meinen. Die Rhetorik der deutschen Sprache lässt tief blicken, wenn man sich darauf einlässt… Sicherlich steckt in dem Wort Wissenschaft nicht Wissen UNTERDRÜCKT oder Wissen zerstört, aufweicht oder sonstiges…
Liebe Grüsse
Impffrei:Löwe
“Bewusste Menschen streben nach ständiger persönlicher und kollektiver Weiterentwicklung.”
Sehr schön! 🙂
Lieber Spiri,
vielen Dank!! ja genauso ist es und darum geht es 🙂 Gute Aussichten für bewusste Menschen was das betrifft…
Viele Grüsse
Impffrei:Löwe